Der Verein für Geschichte und Kunst im Bistum Hildesheim lädt am 11. April 2023 um 18 Uhr zu dem Vortrag von Dr. Wolfram Ender (Eschershausen) über das Leben und Wirken des Jesuitenpaters Friedrich Muckermann ein.
Dr. Wolfram Ender, Historiker und ehemaliger Dozent für politische Bildung u.a. an der Zivildienstschule Ith/Holzminden, zeichnet in seinem Vortrag das Leben und Wirken von P. Friedrich Muckermann SJ nach: mit einem besonderen Fokus auf dessen Widerstand gegen den Nationalsozialismus und jeglichen Totalitarismen.
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Friedrich Muckermann, 1883 in Bückeburg geboren, studierte nach seinem Eintritt in den Jesuitenorden in Kopenhagen und Valkenburg Germanistik, Pädagogik, Philosophie und Theologie und wurde 1914 zum Priester geweiht. Von 1920 an war P. Friedrich Muckermann SJ für die Zeitschrift „Der Gral“ verantwortlich, die unter seiner Leitung immer wieder deutlich zu politischen und gesellschaftlichen Fragen der Zeit Stellung bezog.
P. Friedrich Muckermann positionierte sich bereits frühzeitig gegen den Nationalsozialismus – für ihn die „Häresie des 20. Jahrhunderts“. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme flüchtete er im Juli 1934 zunächst in die Niederlande, wo er die Exilzeitschrift „Der Deutsche Weg“ begründete, um dann nur ein Jahr später auf Wunsch seines Generaloberen in Rom eine Professur für russische Literatur zu übernehmen.
1937 übersiedelte P. Friedrich Muckermann SJ nach Wien, von wo aus er weiterhin die Zeitschrift „Der Deutsche Weg“ verantwortete und zudem auf Vortragsreisen in etliche europäische Länder immer wieder die nationalsozialistische Politik deutlich verurteilte; nach Ansicht des deutschen Botschafters in Österreich war Muckermann „einer der gefährlichste Gegner Deutschlands überhaupt“.
Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich setzte P. Friedrich Muckermann seinen publizistischen Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime aus der Schweiz und Frankreich fort; 1946 ist er in Montreux verstorben.