wissen : bewegt

Bücher der Dombibliothek Hildesheim

Bücher waren und sind immer noch das wichtigste Medium, um Informationen, Meinungen und Wertungen zu speichern und weiterzugeben. Sie enthalten Wissen und generieren neues Wissen, weil Menschen durch sie kommunizieren und sich in ihnen und durch sie begegnen. Weil Bücher als Gegenstände unterwegs sind, hat dieser Austausch immer auch einen materiellen Aspekt. Sie legen oft weite Strecken zurück, über Räume, Zeiten und Kulturen. Indem Bücher bewegt werden, bewegen sie Menschen.

 

 

Bücher gehen auf vielerlei Weise von einer Hand in die andere. Sie werden erworben und geliehen, geschenkt, gestiftet und gesammelt, gefunden oder gestohlen. Menschen lesen sie, schreiben als Besitzer oder Schenkende ihren Namen hinein, fügen ihre Gedanken dem Text hinzu, formulieren mitunter Wünsche oder Gebete, die ihnen bei der Lektüre in den Sinn gekommen sind. Daher sind Bücher ihren Besitzern und Lesern gerade auch aufgrund ihrer Materialität Begleiter und Vermittler, vielleicht sogar Freunde. Sie sorgen auf diese Weise für das Wohlbefinden ihrer Leser, sie stiften Beziehungen oder begründen die Hoffnung auf Heil, werden zum Gedächtnisort im spirituell-religiösen wie im profanen Sinn.

Viele dieser Wege von Büchern und ihrer Menschen kreuzen sich in der Dombibliothek Hildesheim. Denn der Bestand ist weniger durch einen systematischen, langfristigen Aufbau denn durch ungezählte Schenkungen und Stiftungen gewachsen, zum Teil auch durch Zufälle und historische Schicksalsschläge entstanden, welche die Bücher wie ihre Besitzer und Leser erlitten. Zahlreiche Bücher der Dombibliothek tragen daher die Spuren der Menschen, die sie bewegt haben. Diese Bände machen buchstäblich greifbar, dass Bücher nicht zuletzt in ihrer Materialität Kulturgüter darstellen, weil sie immer auch Geschichten von jenen Menschen erzählen, die einander dank dieser Bücher begegnet sind.

In lockerer Folge werden Bücher der Dombibliothek Hildesheim vorgestellt, die zum Teil über viele Jahre oder sogar Jahrhunderte durch verschiedene Hände gegangen sind – und Menschen in Bewegung gebracht haben.

Den Auftakt der Reihe machte Ende November 2016 ein Beitrag unter dem Titel Einmalig und lang: Joachim Götz‘ „Kurtzer warhaffter Bericht“, bei dem es sich um das Unikat eines Sammelbandes des 17. Jh. aus dem Besitz des Hofrates Joachim Götz von Olenhusen handelt.

Die bisherigen und nächsten Termine lauten:

 

Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 18 Uhr.